LIW2022-5
Ergebnisse der Umfrage
Leben in Wiesbaden 2022
Wohnkosten und Wohnkosten
- Wohnen ist ein Grundbedürfnis, das unmittelbar mit der persönlichen Lebensqualität zusammenhängt. Die Kosten für das Wohnen (Miete bzw. Finanzierung von Wohneigentum und Wohnungsinstandhaltung) stellen für Privathaushalte einen der größten Ausgabeposten dar.
- Wie hoch sind die Wohnkosten der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener?
- Wie entwickelt sich die Wohnkostenbelastung in Wiesbaden?
- Wie belastet fühlen sich die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener durch die Wohnkosten?
- Wie zufrieden sind die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener mit Ihrer Wohnsituation?
Bild 1: Mittlere Kaltmiete nach Wohnungsgröße (Median, monatlicher Betrag in €) und nach Wohndauer ( (Median, in € je Quadratmeter)
- Hohe und weiter steigende Mietpreise sind in Wiesbaden ein Dauerthema.
- 2022 zahlten die befragten Wiesbadenerinnen und Wiesbadener, die maximal seit fünf Jahren in ihrer Wohnung wohnen, im Schnitt 1,44 € pro Quadratmeter mehr als diejenigen mit älteren Mietverträgen.
- Im zeitlichen Verlauf wird erkennbar, dass sich das steigende Preisniveau der Mieten bei Neuverträgen mit einem gewissen zeitlichen Verzug auch in einer Verteuerung der mittleren Bestandsmieten durchschlägt.
- Unterschiede sind auch nach Haushaltstyp erkennbar, so hat beispielsweise der Abstand zwischen Paarfamilien und Alleinerziehenden zugenommen
* 2020 Werte interpoliert (keine Erhebung)
Bild 2: Mittlere Wohnkostenbelastungsquote in Wiesbaden (Median) nach Wohnstatus im Zeitverlauf und ausgewählte Gruppen 2022 1)
- Die Wohnkostenbelastungsquote drückt aus, wie hoch gemessen am Haushaltsnettoeinkommen der Anteil ist, der für die Wohnkosten ausgegeben werden muss.
- Im Gesamtschnitt liegt dieser mit 31 % weiterhin auf hohem Niveau. Angesichts der Preisdynamik der letzten Jahre bei Neuvermietungen und Immobilienerwerb hat sich der Anteil erstaunlich wenig verändert.
- Das Haushaltsbudget von Mieterinnen und Mieter wird deutlich stärker durch die Wohnkosten beansprucht im Vergleich zu denjenigen in Wohneigentum. Auch vergrößert sich dieser Abstand zwischen Miete und Eigentum mit längeren Wohndauern.
- Relativ stark durch die Wohnkosten belastet wird das Haushaltsbudget von Alleinerziehenden, Menschen in Ausbildung sowie Erwerbslosen, von denen jeweils ein hoher Anteil zur Miete wohnt
- Bei Personen im Ruhestand sind die Belastungsquoten sehr unterschiedlich, je nachdem, ob sie Wohneigentum bilden konnten oder zur Miete wohnen.
1) Anteil Wohnkosten insgesamt am Haushaltsnettoeinkommen Berechnungsgrundlage sind Befragte mit auswertbaren Angaben zum Anteil der Wohnkosten am Einkommen
Befragte in Miete 2022 / 2018 / 2014: 1 897 / 2 045 / 1 492
Befragte in Eigentum 2022 / 2018 / 2014: 1 422 / 1 315 / 969
Bild 3: Wenn Sie die gesamten Wohnkosten Ihres Haushalts betrachten, welche der folgenden Aussagen trifft zu?
- Die hohen „objektiven“ Wohnkosten schlagen sich auch in einer subjektiv als hoch wahrgenommenen Belastung nieder: Mehr als ein Fünftel der Befragten gaben 2022 an, die Wohnkosten als große Belastung zu empfinden, weitere 51 % als „gewisse Belastung“. Nur 20 % empfanden keine Belastung
- Mieterinnen und Mieter fühlen sich im Gesamtschnitt deutlich häufiger stark durch die Wohnkosten belastet im Vergleich zu denjenigen, die in Eigentum wohnen. Allerdings ist auch im Wohneigentum ein deutlicher Rückgang des Anteils derjenigen festzustellen, die dies nicht belastet (von 33 auf 26 %)
Bild 4: Zufriedenheit mit der eigenen Wohnsituation nach Wohnstatus und Alter (in %)
- Mit der eigenen Wohnsituation sind die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener trotz hoher Wohnkosten überwiegend zufrieden bis sehr zufrieden.
- Befragte in Wohneigentum sind deutlich zufriedener im Vergleich zu denjenigen, die zur Miete wohnen.
- Im Altersvergleich äußern sich die jüngeren Erwachsenen zwischen 25 bis unter 35 Jahren als am wenigsten zufrieden mit ihrer Wohnsituation. Danach steigt die Wohnzufriedenheit mit jeder Altersgruppe an.
Bild 5: Haben Sie bzw. Ihr Haushalt vor, innerhalb der nächsten 2 Jahre umzuziehen und sehen Sie dazu die Möglichkeit?
- Die meisten Befragten möchten auf absehbare Zeit ihre Wohnsituation nicht durch einen Umzug verändern.
- Ein Umzug ist vor allem für viele jüngere Befragte ein Thema: 54 % der unter 35-Jährigen würden innerhalb der nächsten 2 Jahre gerne umziehen.
- Von diesen "umzugswilligen" jungen Erwachsenen hat allerdings bisher lediglich ein Drittel bereits konkrete Absichten und die Möglichkeit dazu (18 % von allen in dieser Altersgruppe). Die anderen zwei Drittel können ihre Umzugsabsicht bislang nicht realisieren, sei es aus finanziellen Gründen oder weil sie keine passende Wohnung / Haus finden.
- Ältere Befragte wollen deutlich seltener umziehen. Auch hier finden sich unter den Umzugswilligen hohe Anteile von Befragten, die angeben, dass eine Realisierung nicht möglich ist aufgrund von Schwierigkeiten, passende oder bezahlbare Angebote zu finden.
Ergebnispublikationen zum Themenfeld Wohnen